Kaffee bestellen mit BMW-ConnectedDrive und IFTTT

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Kaffee bestellen mit BMW-ConnectedDrive und IFTTT

Welche Aufgabe soll im vorliegenden Beispiel erledigt werden?

Wer kennt es nicht? Du kommst morgens in Dein Büro und die Kollegen sitzen bereits mit einem Becher Kaffee vor ihren Bildschirmen. Du musst also noch mal los und Dir den Kaffee aus der Küche selbst holen. In der Regel darfst Du dann Deinen lieben Kollegen auch gleich noch den zweiten Becher Kaffee mitbringen. Wenn Du im Besitz eines E-Mail-Kontos und auch noch zufällig Fahrer eines BMWs mit ConnectedDrive bist, werden wir das jetzt ändern, denn BMW Labs stellt für den Automatisierungsdienst IFTTT einen entsprechenden Service bereit, über den Du diese und weitere Aufgaben problemlos erledigen lassen kannst. 

Was sind No-Code / Low-Code Automatisierungsdienste?

Mit Hilfe sogenannter No-Code / Low-Code Automatisierungsdienste ist es möglich, Workflows zu erstellen und zu verwalten, um bestimmte Prozesse zu automatisieren, ohne hierfür eine Programmiersprache verwenden zu müssen. Da also das „Programm“ entfällt, wird an dieser Stelle der Workflow bzw. das Rezept oder auch das Applet verwendet, um den „Ablaufplan“ zu orchestrieren. Das beherrschen einer Programmiersprache ist also nicht nötig. So ist es beispielsweise möglich, sich Nachrichten an sein Handy zu senden, wenn zu Hause die Heizung versagt, Überwachungskameras ein- bzw. auszuschalten, wenn man das Haus verlässt bzw. wieder zurückkommt oder bei Eingang einer E-Mail mit bestimmtem Inhalt das Licht im Büro einzuschalten. Fast alles ist möglich. Gerade beim Thema Internet of Things (IoT) werden diese Dienste oft verwendet. Grenzen werden nur gesetzt, wenn der Automatisierungsdienst-Anbieter (Microsoft Flow, Tasker, IFTTT, u.v.m.) den passenden Service (oder auch Connector) gerade nicht zur Verfügung stellt. Aber selbst für diesen Fall stellen die Anbieter entsprechende APIs und Entwicklerbereiche zur Verfügung, um etwa fehlende Dienste als sog. benutzerdefinierte Services oder Gateways nachzubauen.

Im aktuellen Fall nutzen wir den Dienst IFTTT - abgeleitet von IF This Then That. Weitere Informationen (Einführung und Anmeldung) findest Du unter:

https://ifttt.com/

IFTTT bietet eine vielzahl an Services und fertigen Applets zum sofortigen automatisieren von Aufgaben an. Beliebte Applets und Services findet man hier zum Beispiel zu den Themen Amazon Alexa, Philips Hue und Spotify, um nur einige zu nennen. Hier ist dann auch der bereits genannte Service von BMW Labs zu finden, der u. a. die folgenden Trigger feuern kann:

Trigger Feuert
Arriving soon jedes Mal, wenn Du X Minuten vom Ziel entfernt bist.
Enter an Area jedes Mal, wenn Du in ein definiertes Gebiet fährst.
Exit an Area jedes Mal, wenn Du ein definiertes Gebiet verlässt.
Speeding jedes Mal, wenn Du die Geschwindigkeit von X km/h überschreitest.
Driving started jedes Mal, wenn Du bei Automatik „P“ verlässt.
Car is parked jedes Mal, wenn Du bei Automatik „P“ wählst.

Für die Aufgabe bietet sich also der Trigger „Enter an Area“ an, der gefeuert werden soll, wenn das Fahrzeug auf dem Weg ins Büro in einen vorher definierten Umkreis einfährt. Dieses automatisierte Auslösen einer Aktion, nach dem überschreiten einer vorab definierten Grenzlinie, nennt man auch Geofencing, welcher häufig Anwendung findet, um Alarmanlagen oder Überwachungskameras zu de/aktivieren.

Als weiteren Service verwenden wir dann Office 365 Mail um eine Nachricht an den Kollegen in meinem Büro zu senden, der mir den Kaffee an den Platz stellen soll, wenn der oben ausgewählte Trigger ausgeführt wird 😉. Selbstverständlich können auch andere E-Mail-Dienste, welche in IFTTT durch entsprechende Services vertreten sind, verwendet werden.

Wie sieht der konkrete Workflow mit IFTTT aus?

Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist selbstverständlich eine vorherige Anmeldung an IFTTT sowie an BMW ConnectedDrive. Hier eine kurze Bilderstrecke zur Einrichtung des Applets sowie die Aktivierung des BMW Labs Widgets im Fahrzeug.

Über IFTTT wird das Applet wie folgt erstellt und eingerichtet (Bilderstrecke):


Das Applet ist somit in IFTTT erstellt und betriebsbereit. Im nächsten Schritt muss dann noch die Gegenseite, nämlich das Fahrzeug, entsprechend eingerichtet werden.

Was ist im MMI des Fahrzeugs zu tun?

Im Fahrzeug muss das BMW Labs Widget im Multi Media Interface (MMI) Splitscreen eingerichtet werden (Bilderstrecke):


Das BMW Labs Widget ist nun im MMI eingerichtet. Standardmäßig bleibt der Splitscreen immer sichtbar. Wird der Splitscreen deaktiviert, etwa um einen größeren Kartenausschnitt bei der Navigation zu sehen, funktioniert das BMW Labs Widget nicht.

Weitere Informationen zu dem von BMW Labs verwendeten Widget findest Du bei IFTTT oder unter der folgenden URL:

https://labs.bmw.com/

Wie läuft das Applet im konkreten Fall ab?

Nach dem Starten des Fahrzeugs wird das BMW Labs Widget initialisiert und lädt alle IFTTT-Rezepte. 

ifttt bmw labs widget geladen

BMW Labs Widget ist geladen und wird im Splitscreen angezeigt

In der Ereignishistorie (Event-History) ist zu sehen, dass die IFTTT-Rezepte geladen wurden. Somit ist das Fahrzeug bzw. das MMI nun bereit, die entsprechenden Ereignisse auszulösen. Fahren wir los und schauen, was passiert. 

ifttt bmw labs ereignis ausgeloest

Ereignis ausgelöst / Die E-Mail wird versendet ;-)

Kurz vor Erreichen des Büros wird das gewünschte Ereignis ausgelöst (Enter area - Trigger sent). Es wird auch der von uns vergebene Name der „Location description“ angezeigt. Diese hatten wir „Work“ genannt. Entsprechend der Zusammenstellung unseres Applets wird nun automatisch eine E-Mail an den Kollegen in meinem Büro versendet.

Jetzt muss nur noch der Kaffee auf dem Tisch stehen.

ifttt bmw labs kaffee mit einem schuss milch steht


Fazit

Die Zusammenstellung und Einrichtung des IFTTT Applets ist sehr einfach und ist mit wenigen Mausklicks schnell erledigt. Aufgrund der Vielzahl an integrierten Services und den bereits zur Verfügung stehenden Applets existieren nahezu unendlich viele Anwendungsfälle, die nur darauf warten, automatisiert zu werden. Besonders in den Bereichen Home-Automation, Internet of Things (IoT) und Office-Automation ergeben sich sehr gute Möglichkeiten, den Alltag mit Hilfe von Workflows bzw. Applets zu erleichtern. 

Es lassen sich mit den oben genannten Automatisierungsdiensten auch viel komplexere Arbeitsabläufe automatisieren. In der Regel bleibt es dann doch nicht bei No-Code oder Low-Code Lösungsansätzen. Um etwa umfassendere Produktionsabläufe zu automatisieren oder Mitarbeiter im Außendienst (Field Service) besser steuern zu können und jeweils den entsprechenden Sicherheitsanforderungen zu genügen ist der Einsatz kompetenter Softwareentwickler unerlässlich.

Mit diesem Beitrag soll eben auch nur aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten die Einbindung von Diensten und Geräten, die wir im täglichen Leben nutzen, bringen können. Man kann sich gut vorstellen, ein Derivat dieses Applets für das Nachhause kommen einzurichten. Bleibt jedem selbst überlassen, was dann auf dem Tisch stehen soll 😉

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